Interview mit Anne Possekel von Ayurveda Seelengold
Um unsere Leser*innen mitzunehmen, stell Dich doch mal kurz vor, wer bist Du und was machst Du?
Ich bin Anne, Ärztin und Ayurveda-Therapeutin (www.ayurveda-seelengold.de). Nachdem ich mit der Schulmedizin ständig an innere und äußere Grenzen gestoßen bin, habe ich mich auf die Suche nach neuen Wegen begeben und bin schließlich bei Ayurveda fündig und glücklich geworden. Das ganzheitliche, natürliche und hochindividuelle Konzept hat mich von Anfang an begeistert und während meiner Ausbildung am Ayurveda Campus wurde mir klar, ich muss das weitergeben.
Da ich als Ärztin in der Radiologie seit vielen Jahren schwerpunktmäßig Frauen mit Brusterkrankungen und Tumorpatient*innen begleite, schloss ich die Ausbildung bei Laura Krüger zur „Expertin für Ayurvedische Frauengesundheit“ an, welche mich auf meinem Weg sehr bestärkte und sicher aufgestellt.
Zudem hat mich während meiner Ausbildung die ayurvedische Psychologie tief beeindruckt, sodass ich auch in dieses Thema immer tiefer eingestiegen bin und eine weiterführende Coaching-Ausbildung abgeschlossen habe.
Mit „Ayurveda-Seelengold“ vereine ich nun die körperlichen und geistigen Aspekte des Ayurveda, mit Einflüssen der modernen Wissenschaften und intuitivem Coaching.
Wie würdest Du Dich in 3 Wörtern beschreiben?
Optimistisch, offen, warmherzig.
Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Kontakt mit Ayurveda?
Oh ja, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich bin vor vielen Jahren beim Fernsehen auf eine Reportage über Ayurveda gestoßen. Zuvor hatte ich kaum etwas darüber gewusst. In der Sendung wurden Patienten in einer indischen Klinik ayurvedisch betreut und vom Filmteam begleitet. Das waren Patienten mit schweren chronischen, in Europa i.d.R. als unheilbar geltenden Krankheiten, wie Diabetes oder Rheuma, welche in kurzer Zeit eine dramatische Besserung erreichten. Ich bin fast vom Sofa gefallen! Das war in meinem schulmedizinischen Denken unmöglich! Darüber wollte ich unbedingt mehr erfahren.
Dein Weg hat Dich dann auch zum Ayurveda Campus verschlagen, wo Du Deine Ausbildung gemacht hast. Wie erinnerst Du Dich an diese Zeit und was konntest Du daraus mitnehmen?
Die folgende Eigenrecherche, erste kleine Workshops und mehrere gelesene Bücher stellten mich noch nicht zufrieden. Ich wollte immer mehr darüber wissen, immer tiefer einsteigen und bin auf den Ayurveda Campus in Schwerin gestoßen.
Von Anfang an fühlte ich vor Ort in einer unglaublich positiven, warmen, spirituell-inspirierenden Atmosphäre Energien, die mich zugleich entspannten und beflügelten.
Das Lernen und gemeinsam wachsen war mit so viel Freude und tiefer Sinnhaftigkeit verbunden.
Was dann folgte, war für mich nicht absehbar: Die Zeit am Campus war für mich im wahrsten Sinne des Wortes lebensverändernd. Ich wurde innerlich und äußerlich komplett auf den Kopf und endlich auf meinen wahren Weg gestellt. Das anfängliche Ziel, das Wissen für mich und meine Lieben zu nutzen, wandelte sich von Kurs zu Kurs, bis klar war: Ich muss das weitergeben. Ich kann gar nicht anders. Das muss in die Welt!
Wie hast Du Dein Business gegründet?
Mein Business ist in ganz kleinen Schritten gewachsen. Mir wurde ja erst im Laufe meiner Ausbildung klar, dass ich das auch beruflich machen möchte, dass ich mich und vieles in meinem Leben noch einmal ganz neu aufstellen möchte, und das braucht Zeit. Die Zeit wollte ich mir nehmen, um es in Ruhe und in Einklang mit meiner inneren Stimme zu planen.
Dabei hat mir u.a. der Kurs „ Ayurveda Praxis Experte“ sehr geholfen, indem es uns beigebracht wurde, zuerst nach Innen zu schauen (eigene Werte, Wünsche, Visionen…) und es dann voller Kraft und Freude im Außen umzusetzen.
Hattest Du dabei Unterstützung oder hast Du Dich allein durchgekämpft?
Bei vielen Dingen, die ich selbst nicht gut konnte oder die Zeit dafür fehlte, habe ich mir professionelle Unterstützung geholt, u.a. im Design, der Website-Erstellung, Technik oder Finanzplanung. Hierbei habe ich sehr darauf geachtet, mit wem ich zusammenarbeite. Das ging für mich nur mit Menschen, die meine Visionen verstehen, verinnerlichen und voll dahinterstehen.
Hast Du ein Ziel, auf das Du hinarbeitest?
Mein Ziel ist es, dieses wundervolle, ganzheitliche Konzept der ayurvedischen Medizin weiterzuverbreiten, möglichst viele Menschen zu erreichen und zu unterstützen, ihnen beizubringen, wieder im Einklang mit sich/ihrer Umwelt zu leben und sich zukünftig selbst helfen zu können. Zudem ist es für mich als Ärztin ein großes Anliegen, die ayurvedische und die westliche Medizin füreinander zu öffnen und zu verbinden, denn darin sehe ich das größtmögliche Heilungspotential.
Bist Du während der Gründung auf Hindernisse gestoßen und wie konntest Du diese lösen?
Ich bin vor allem auf innere Hindernisse gestoßen: Ängste, Sorgen, Bedenken, an bequemen Gewohnheiten festhalten zu wollen…, aber die Energie in meinem Herzen, der innere Drang meinen wahren Weg endlich zu gehen, wurde immer größer, immer intensiver, die Stimme in mir immer lauter, dass ich gar nicht mehr anders konnte, als all dies abzuschütteln und endlich loszulegen.
Sehr geholfen hat mir dabei die Zeit am Campus, die wundervolle Gemeinschaft, ganz besonders der Kurs „Ayurvedisch-psychologischer Berater“ sowie das anschließende tiefere Eintauchen in dieses Themenfeld, meine Meditationspraxis und natürlich die tolle Unterstützung im privaten Umfeld.
Äußere Hindernisse lösen sich dadurch ganz von selbst.
Was war für Dich persönlich der größte Entwicklungsprozess in Deiner Arbeit?
Das Leben, den Menschen, körperlich und geistig, sowie die Medizin noch einmal komplett neu zu sehen, zu erkennen und endlich wahrhaftig, bis in die Tiefe (beginnen) zu verstehen. Zu erkennen, dass wahre Heilung möglich ist, aber auf ganz neuen, mir zuvor unbekannten Wegen.
Ja, das war ein großer innerer Schritt, für den ich mich komplett öffnen und neu ausrichten musste.
Diese Erkenntnisse beeindrucken mich tief und ich wünsche mir und der Welt, dass viele weitere Menschen sich dafür öffnen und verstehen.
Was inspiriert Dich?
Mich inspirieren andere Kulturen, Religionen und Sichtweisen… Einfach über den Tellerrand zu schauen und zu staunen, was alles möglich ist, wenn wir uns dem öffnen.
Welche Bereiche interessieren Dich sonst noch und worin bildest Du Dich weiter?
Neben der Ayurvedischen Frauenheilkunde und Betreuung von Brustkrebspatientinnen interessiere ich mich sehr für die tieferen Themen der ayurvedischen Psychologie, für Atemtherapie (Pranayama) und europäische Kräuterkunde.
Worauf kannst Du nicht verzichten?
Auf meine Familie, unsere Tiere und die Natur. Und auf meine Bücher: überall stapeln sie sich – ich liebe es, zu lesen und zu lernen.
Und jetzt eine private Frage: Womit beschäftigst Du Dich gerne abseits vom Beruf?
Wie gesagt, ich liebe es zu lesen – auch mal Literatur ohne Ayurveda (lach…). Ich treffe mich gerne mit Freunden, bin täglich mit unseren zwei Hunden in der Natur unterwegs und, wenn es die Zeit erlaubt, gehe ich gerne kreativen Dingen nach.
Erzähle uns noch eine Sache, die keiner über Dich weiß.
In unserem Garten steht ein ganz besonderer Baum – mein heiliger Kirschbaum. Er ist schon über 50 Jahre alt, von meinen Großeltern gepflanzt und ich habe bereits als Baby unter ihm im Gras gelegen. Der Baum ist wunderschön, groß und weit verzweigt. Ich spüre seine Energie und eine enge Verbundenheit zu ihm. Hier fühle ich mich geborgen, beschützt und kann Kraft tanken.
Last but not least beende den Satz: Ayurveda ist:
Eine unglaubliche Bereicherung für unsere Welt.