Heilkräuter Lexikon – mit der Natur sanft zur Gesundheit

30.03.2018 | Ayurveda, Gesundheit, Kräuter, Medizin, Therapie, Wissen

Ayurveda Heilkräuter Lexikon BlogartikelKennst du es auch? Gerade hast du die letzte Erkältung überstanden, da kratzt es auch schon wieder im Hals, die Nase ist dicht und du fühlst dich wieder schlapp. Sicherlich möchtest du nicht sofort wieder zur „chemischen Keule“ greifen, darum kommst du auf die „sanfte Art der Heilung“, die uns Heilkräuter ermöglichen. Ein Heilkräuter Lexikon bietet dir eine große Auswahl an Heilpflanzen, welche zur Linderung deiner Beschwerden beitragen können.

Mit der Rückbesinnung auf die ganzheitliche und natürliche Lebensweise ist die Bedeutung von Heilkräutern und Heilpflanzen wieder in das Bewusstsein vieler Menschen gerückt. Schon unsere Vorfahren haben seit vielen Jahren selbst gesammelte Kräuter zur Vorbeugung und Linderung von Krankheiten, als Gewürz und zur Nahrungsergänzung verwendet.

Heilkräuter Lexikon – auch im Altertum schon eine große Hilfe

Die frühesten bekannten Aufzeichnungen über die Heilpflanzen und Heilkräuter stammen aus Nordchina um ca. 3000 v. Chr. Ungefähr aus der gleichen Zeit wurde ein ägyptischer Papyrus bekannt, welches die Heilkräuter der westlichen Welt beschrieb. Die Phytotherapie (ugs. Pflanzenheilkunde), also die Therapie mit einer Heilpflanze ist die älteste und umfassendste Behandlungsform. Vorher gab es für unsere Vorfahren nur das Beten, um Gesundheit zu erlangen.

Seit den Anfängen der Menschheit wurde das Wissen um pflanzliche Heilmittel und jeder Heilpflanze von Generation zu Generation weitergegeben. In jeder Kultur und in jedem Zeitalter gab es sogenannte Kräuterfrauen und -männer, welche jeweils von ihren Ahnen lernten, um die Menschen wieder gesund zu machen.

In der modernen Zeit und in der westlichen Welt verdrängte die Entwicklung der synthetischen Medikamente den Gebrauch jeder Heilpflanze. Lediglich bei den Naturvölkern wurde dieses große Wissen weitergegeben und weiterhin angewendet.

Durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird das Wiederaufleben der traditionellen Pflanzenheilkunde in den Entwicklungsländern sehr gefördert und unterstützt. Auch in den modernen Industriestaaten vertrauen immer mehr Menschen wieder auf Heilkräuter. Die Heilpflanzen können bei den unterschiedlichsten Gesundheitsproblemen helfen, so zum Beispiel bei Magenverstimmungen, Sportverletzungen, Kopfschmerzen und Unruhezuständen.

Die große Vielfalt der für die Gesundheit bedeutsamen Stoffe in Heilkräutern wird nun auch in der modernen Medizin geschätzt und eingesetzt. Dazu werden die traditionellen Mittel und Heilkräuter wissenschaftlich erforscht, um eine Herstellung standardisierter Produkte zu ermöglichen.

» Alles was wir brauchen, um gesund zu bleiben, hat uns die Natur reichlich geschenkt « von Sebastian Kneipp

Sicherlich sagt dir der Name Sebastian Kneipp etwas als einer der Pioniere der Naturheilkräuterlehre. Selbst schwer erkrankt, suchte er nach Heilmöglichkeiten und konnte so im Lauf seines Lebens das Wissen über die heilende Wirkung von Wasser und Heilpflanzen mit seinen eigenen Erkenntnissen zu einer systematischen Lehre verbinden. Seine Devise: „Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen.“ hilft uns auch in der heutigen Zeit, ganzheitliche Gesundheit zu erlangen.

Auch bei Hildegard von Bingen ist der Gedanke der Einheit und Ganzheit ein Schlüssel laut ihren natur- und heilkundlichen Schriften. Zu ihren Lebzeiten wurde die Kräuterkunde fast ausschließlich in Klöstern erforscht und betrieben und ist heute auch als „Klostermedizin“ bekannt.

Weitere bekannte Forscher von Heilkräutern sind Paracelsus, Maria Treben, Leonhard Fuchs und der Schweizer „Kräuterpfarrer“ Johanne Künzle. Als Begründer der wissenschaftlichen Pflanzenheilkunde in der heutigen Zeit gilt Rudolf Fritz Weiß.

Was genau sind eigentlich Heilkräuter?

Ayurveda Heilpflanzen LexikonAls Kräuter werden nicht ausdauernde Pflanzen bezeichnet. Diese sind ein- oder zweijährig. Ihre Stängel verholzen nicht. Aufgrund ihres Wirkstoffgehaltes werden Heilpflanzen zu Heilzwecken oder zur Linderung von Krankheiten verwendet. Volkstümlich werden diese Heilpflanzen auch „Heilkräuter“ genannt. Heilkräuter bestehen im Allgemeinen aus ganzen, zerkleinerten oder zerbrochenen Pflanzen, Pflanzenteilen (wie Blätter oder Wurzeln), Algen, Pilzen oder Flechten und werden für gewöhnlich in getrocknetem oder frischem Zustand verwendet. Sicher fällt dir dabei auch die gute Tasse Kräutertee ein, welche du als Kind schon gegen die verschiedensten „Wehwechen“ bekommen hast. Vielleicht hast du auch das eine oder andere Nachschlagewerk zu Hause oder suchst in einem Heilkräuter Lexikon?

Erst durch die Inhaltsstoffe unterscheidet sich ein Kraut vom Heilkraut. Ätherische Öle, Bitterstoffe und auch teilweise Schleimstoffe, welche im Kraut enthalten sind, bewirken die heilenden und krankheitslindernden Eigenschaften der Heilkräuter.

Andere bekannte und wichtige Kräuter sind die Küchenkräuter. Sie werden eingesetzt, seitdem die Menschheit kocht, also bereits seit der Steinzeit. Da in allen Kräutern ätherische Öle sind, geben sie dem Essen nicht nur einen guten Geschmack, sondern machen es auch bekömmlicher. Verdauungsbeschwerden können so schon vorgebeugt werden. Küchenkräuter liefern aber auch wertvolle Inhaltsstoffe, wie z. B. Spurenelemente und Mineralstoffe, welche dem menschlichen Organismus guttun.

Was gilt es bei der Auswahl von Heilkräutern zu beachten?

Natürlich können auch Heilpflanzen Nebenwirkungen oder auch Wechselwirkungen mit anderen Präparaten haben. Um diese auszuschließen, ist es wichtig, sich in der Apotheke oder von einem auf Naturheilmittel spezialisierten Arzt oder Heilpraktiker beraten zu lassen. Heilkräuterpräparate aus dem Supermarkt sind oft verführerisch günstig, aber leider dann auch sehr niedrig dosiert und somit ohne große Wirkung.

Aufgrund ihrer Herkunft enthalten Heilpflanzenpräparate oft gefährliche Schwermetalle und andere giftige Stoffe. Insbesondere bei Produkten aus Asien kann dies der Fall sein. Folglich solltest du mit großer Achtsamkeit auswählen.

Möglichkeiten der Zubereitung von Heilpflanzen

Die Inhaltsstoffe der Heilkräuter lösen sich bei der Zubereitungszeit abhängig von der Zeit aus den Pflanzen. Weiterhin muss man zum Beispiel bei Aufgüssen und Dekokten beachten, dass die Pflanzen mit geschlossenem Deckel ziehen beziehungsweise auskochen, da sich bei diesem Vorgang meist therapeutisch besonders wirksame ätherische Öle bilden, die besonders flüchtig sind und ansonsten verloren gehen würden. Heilkräuter dürfen nur von Experten mit entsprechendem Wissenstand zubereitet und dosiert werden, da ansonsten bleibende Gesundheitsschäden drohen.

Je nachdem welche Wirkstoffe man aus den Pflanzenteilen extrahieren möchte, danach richtet sich auch die Zubereitungsweise.

Einige Zubereitungsarten von Heilkräutern sind zum Beispiel:

  • Infus: die Pflanzenteile werden mit kochendem oder heißen Wasser übergossen und nach einer bestimmten Ziehzeit abgeseiht
  • Dekokt: Pflanzenteile werden in Wasser gekocht und abgeseiht, vor allem bei Wurzeln
  • Tinktur: alkoholischer Auszug
  • Urtinktur: wie eine Tinktur hergestellt, der in der Homöopathie als Ausgangsstufe für die Herstellung homöopathischer Potenzen benutzt wird.
  • Salbe: Pflanzenextrakte werden mit synthetischen oder natürlichen Grundstoffen zu einer Salbe verarbeitet
  • Ölauszug: Pflanzenextrakte werden mit synthetischen oder pflanzlichen Ölen ausgezogen, der Auszug kann warm (bis ca 70 Grad) oder kalt durchgeführt werden
  • Gel: wässrige oder verdünnte alkoholische Pflanzenextrakte werden mit Gelbildnern (zum Beispiel Xanthan) zu einem Gel verarbeitet

Dravyaguna: Heilende Kräuter und ihre Anwendung im Ayurveda

Ayurveda Dravyaguna KräuterdatenbankIm Ayurveda spielen Heilpflanzen seit vielen Jahren eine sehr große Rolle. Alle Kenntnisse der Wirkung von Kräutern sind festgelegt in den klassischen Lehrschriften, die zum Teil älter als 3000 Jahre sind. Diese Wissenschaft heißt im Sanskrit „Dravyaguna“ was man auch als das „Wissen von den Qualitäten der Substanzen“ übersetzen kann. Sie beschreibt die Substanzen Dravya, ihre Eigenschaften Guna und Wirkungen Karma. Im Gegensatz zur allopathischen Medizin behandelt die ayurvedische Pharmakologie nicht das Symptom alleine. Stattdessen werden gezielt Kräuter verwendet und eingesetzt, um tieferliegende pathophysiologische Faktoren wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Besonders bei psychosomatischen und chronischen Erkrankungen, aber auch bei Stoffwechselstörungen, spielen ayurvedische Heilkräuter eine wichtige Rolle.

Die ayurvedische Kräuterheilkunde öffnet uns einen ganzheitlichen Weg zum Verständnis aller Heilpflanzen. Hier werden auch die energetischen Wirkungen von Heilpflanzen betrachtet. Heilkräuter werden eingeteilt nach ihrem Geschmack, ihren Elementen, ihren erhitzenden oder kühlenden Wirkungen und anderen Kriterien. Bekannte Kräuterkundler wie Hildegard von Bingen kannten ebenfalls noch die energetischen Zusammenhänge und Wirkungen der Heilpflanzen. Dieses alte Wissen lässt sich mit Ayurveda wiederbeleben und ergänzen.

Im Ayurveda kommen dabei ebenso heimische Kräuter sowie im westlichen Raum eher unbekannte Pflanzen zum Einsatz. Auch einige Gewürze gibt es, die speziell im Ayurveda zu finden sind und als heilend gelten.

Einteilung der Heilsubstanzen nach der Lehre des Ayurveda:

  • nach Wirkung durch den Geschmack (rasa)
  • nach Wirkung durch die Thermik (virya)
  • nach Wirkung durch spezifische Eigenschaften (guna)
  • nach der Wirkung auf das Körper-Milieu (dosha)
  • nach Wirkung, die sich nicht biochemisch erklären lässt (prabhava)

Je tiefer du in die ayurvedische Lehre eintauchst, wirst du immer wieder sehen, dass Heilkräuter im Ayurveda eine essentielle Rolle spielen, egal ob du sie zur Entspannung, Verdauungsförderung, bei Erkältungskrankheiten oder zur Steigerung der Gedächtnisleistung anwenden möchtest. Auch bei den vielfältigen ayurvedischen Massagen werden Kräuterextrakte und Kräuteröle benutzt, um zu Entspannung zu gelangen, aber auch um gesundheitliche Störungen zu beseitigen. Je nach Konstitutionstyp und den jeweiligen Beschwerden gibt es vielfältige Möglichkeiten, mit dem entsprechenden Kräuteröl zu ganzheitlicher Heilung zu gelangen.

Ayurveda Kräuter Datenbank – nachhaltige Therapie durch ayurvedische Kräuter

Hast du schon Vorkenntnisse im Ayurveda? Bist du bereits Ayurveda Therapeut oder befindest dich in einer entsprechenden Ausbildung? Die Herausforderung für den Ayurveda-Praktizierenden liegt häufig darin, das richtige Heilkraut für die Beschwerden seines Gastes bzw. Patienten zu bestimmen. Nicht selten schränken einseitige Wissensquellen oder Glossare das mögliche Therapie-Potenzial ein. Denn auch mit einem guten Heilkräuter Lexikon kann keine kombinierte Datenabfrage erfolgen, da die Zusammenhänge oft zu komplex sind und nicht in eine Suchmaske eingegeben werden können.

Ein mächtiges Werkzeug hierfür ist die völlig neuartige Ayurveda Kräuter Datenbank vom Ayurveda Campus, welche durch einzigartige Auswahlkriterien und Kombiniermöglichkeiten von unschätzbarem Wert für Ayurveda Therapeuten ist. Neben der individuellen Auswahl nach ayurvedischen Kriterien ist eine gezielte Suche nach Beschwerden möglich – und all das miteinander kombinierbar! Du erweiterst nicht nur Dein Wissen, sondern stärkst auch Deine ganzheitliche Therapeuten-Kompetenz ungemein. In dieser Datenbank sind über 170 der wichtigsten ayurvedischen Kräuter und Heilpflanzen aufgeführt mit Dosha, Guna, Rasa, Wirkungen, Anwendung, Dosierung, Indikationen, Kontraindikation, Präparate. Du kannst selektiv nach der Dosha-Wirkung und auch nach der Indikation suchen. Eine gezielte Stichwortsuche hilft dir beim finden des richtigen Heilkrautes. Haben wir dich neugierig gemacht? 

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