Interview mit Kristina Fleischer von Ayurwerk
Um unsere Leser*innen mitzunehmen, stell dich doch mal kurz vor, wer bist du und was machst du?
Ich bin Kristina und arbeite seit fast fünf Jahren mit großer Freude im Ayurveda Campus. Hier habe ich nicht nur meine Ausbildungen zur Ayurveda-Therapeutin und zum ganzheitlichen Ayurveda-Coach absolviert, sondern bin mittlerweile auch als Backoffice-Leitung und QM-Managerin fester Bestandteil des Teams.
Neben meiner Tätigkeit im Campus bin ich seit drei Jahren nebenberuflich selbstständig mit Ayurveda-Kochkursen, mit meinem kleinen Unternehmen www.ayurwerk.de.
Wie würdest du dich in 3 Wörtern beschreiben?
authentisch – herzlich – inspirierend
Wie kamst du zum ersten Mal mit Ayurveda in Kontakt, und was hat dich daran fasziniert?
Meine Reise zum Ayurveda begann vor einigen Jahren, als ich selbst gesundheitlich stark herausgefordert war. Unter anderem wurde bei mir eine chronische Darmentzündung diagnostiziert, die zunächst mit Cortison behandelt werden musste. Auf der Suche nach einer ganzheitlichen Unterstützung bin ich – wie es manchmal so schön im Leben läuft – eher zufällig beim Ayurveda gelandet.
Meine Mutter hat damals meiner Schwester und mir einen Ayurveda-Kochkurs geschenkt. Diesen haben wir gemeinsam besucht – bei einer wunderbaren Ayurveda-Therapeutin, die mich mit ihrer Leichtigkeit, Herzlichkeit und authentischen Art sofort für Ayurveda begeistert hat.
Was hat dich zum Ayurveda Campus geführt, und welche Erfahrungen hast du aus deiner Ausbildung mitgenommen?
Nach genau diesem Ayurveda Kochkurs war meine Neugier geweckt – ich wollte unbedingt mehr erfahren. Also habe ich im Internet recherchiert und konnte es kaum glauben, als ich entdeckt habe, dass es direkt in meiner Heimatstadt Schwerin den Ayurveda Campus gibt – in unserem alten Standesamt am Pfaffenteich.
Ich habe mich sofort dorthin auf den Weg gemacht und kurzerhand am Ayurveda Therapeut Basis Seminar teilgenommen. Schon an diesen ersten drei Tagen hat sich für mich eine neue Welt eröffnet – und ich wusste: Das ist mein Weg! Ich war so begeistert, dass ich mich direkt nach dem Seminar für die Ayurveda-Therapeutenausbildung entschieden habe.
Aus der Ausbildung habe ich mitgenommen, dass Ayurveda nicht kompliziert, sondern ganz nahbar ist. Es sind oft die kleinen Veränderungen, die große Wirkung zeigen. Ich habe gelernt, Verantwortung für meine Gesundheit zu übernehmen – auf eine sanfte, ganzheitliche Weise.
Diese Erfahrung möchte ich heute weitergeben. Gerade über das Kochen gelingt es auf spielerische Weise, Menschen für Ayurveda zu begeistern – und das erfüllt mich jedes Mal aufs Neue.
Wie hast du dein Ayurveda-Business gegründet und gab es Unterstützung auf deinem Weg?
Ja, auf diesem Weg habe ich ganz viel wertvolle Unterstützung erfahren – und dafür bin ich sehr dankbar.
Ein großer Rückhalt war und ist das ganze Campus Team mit Bastian, Lisa, Laura, Yvonne, Anjana Devi und mit dir liebe Jessy. Auch unser Support René, der uns nicht nur bei der Ayurveda Campus-Webseite, sondern auch mich bei der Erstellung meiner eigenen Webseite beraten hat, haben mir mit vielen Tipps und helfenden Händen zur Seite gestanden. Und nicht zuletzt: meine Freundin Netti und meine Familie. Besonders mein Mann hat mich von Anfang an unterstützt – gerade in den Phasen, in denen es darum ging, meinen ganz eigenen Fokus im weiten Feld des Ayurveda zu finden.
Mit der Zeit habe ich diesen Fokus bewusst verlagert – auf das, was mir am meisten Freude bereitet und gleichzeitig viel Wirkung entfaltet: meine Ayurveda-Kochkurse. Damit erreiche ich viele Menschen, kann mein Wissen und meine Begeisterung teilen – und es fühlt sich einfach richtig an. Seit etwa drei Jahren bin ich nun nebenberuflich damit selbstständig. Meine Ayurveda Kochworkshops gebe ich unter anderem im Ayurveda Campus, aber auch in den Lieblingsküchen – einem Küchenstudio in Schwerin – oder im Rahmen von privaten Veranstaltungen, Geburtstagen, Gesundheitsangeboten oder betrieblichen Maßnahmen.
Gab es Hindernisse bei der Gründung, und wie bist du mit ihnen umgegangen?
Ich würde es gar nicht als Hindernis bezeichnen – viel mehr als stetige Begleiter auf dem Weg: Herausforderungen gehören für mich ganz natürlich zum Wachsen und Weiterentwickeln dazu, gerade wenn man sich selbstständig macht oder ein Herzensprojekt in die Welt bringt.
Ein weiteres „Thema“, das mich immer wieder begleitet, ist die kreative Weiterentwicklung. Viele meiner Gäste kommen mehrmals zu meinen Ayurveda-Kochkursen – darüber freue ich mich riesig! Und deshalb ist es mir wichtig, dass sie bei jedem Besuch neue Impulse, neue Rezepte und neue Inspirationen mitnehmen können. Ich gebe mir viel Mühe, meine Inhalte frisch, lebendig und abwechslungsreich zu gestalten – das ist kein Hindernis, aber ein Anspruch, der mich ständig in Bewegung hält – ein wertvoller Teil meiner Reise – denn genau das hält mein Angebot lebendig und mich selbst in Verbindung mit meinem Inneren Warum.
Was war der größte persönliche Entwicklungsprozess für dich in dieser Arbeit?
Ich glaube, der persönliche Entwicklungsprozess hört nie auf – gerade dann nicht, wenn man mit Menschen arbeitet und aus tiefster Überzeugung etwas in die Welt bringt.
Es ist mir sehr wichtig, dass meine Arbeit nicht nur sinnvoll ist, sondern sich auch gut mit meinem Familienleben verbinden lässt. Ich möchte nicht nur Ayurveda leben, sondern auch das, was ich vermittle, selbst authentisch umsetzen können.
Diese Balance zu halten – zwischen Beruf, Berufung, Familie und Selbstfürsorge – ist eine fortlaufende Aufgabe. Und genau das ist für mich der größte Entwicklungsprozess: mich selbst immer wieder liebevoll zu reflektieren, anzupassen, neu auszurichten und mir treu zu bleiben.
Wovon lässt du dich inspirieren, und welche Ziele verfolgst du für die Zukunft?
Inspiration finde ich an vielen Orten – vor allem im Austausch mit anderen Ayurveda-Begeisterten. Über den Kontakt mit meinen Ayurveda Kochworkshop-Gästen oder durch die wertvolle Verbindung mit dem Ayurveda Campus Team entstehen immer wieder neue Impulse, Ideen und Gespräche, die mich berühren und motivieren. Ich liebe diesen Austausch auf Augenhöhe – er erinnert mich daran, dass wir gemeinsam Ayurveda in die Welt tragen.
Es kostet ein wenig Mut, das jetzt hier auszusprechen – aber mit jedem Mal, wo ich es tue, wird meine Vision greifbarer. Ein großer Wunsch von mir ist es, in Zukunft selbst auszubilden – Ayurveda-Köche oder Ayurveda-Köchinnen auf ihrem Weg zu begleiten und mein Wissen und meine Erfahrung weiterzugeben. Das ist ein Herzensziel, das immer konkreter wird.
Das darf gern wachsen und ich gebe mir selbst keinen Druck – ich lasse es sich entwickeln, Schritt für Schritt. Und wenn es so weit ist, erfahren es natürlich alle, die mich begleiten – über meinen Newsletter, meine Website und meinen Weg.
Gibt es Themen oder Bereiche, in denen du dich noch weiterbildest oder die dich besonders interessieren?
Oh ja, da gibt es einiges! Ich liebe es, mich weiterzubilden und mein Wissen stetig zu vertiefen – nicht nur für mich persönlich, sondern auch, um es in meine Kochkurse und in meine Arbeit einfließen zu lassen.
Ich habe mich zum Beispiel intensiv mit Phytotherapie beschäftigt – sowohl im europäischen als auch im ayurvedischen Kontext. Besonders stolz bin ich darauf, dass ich bei unserer wunderbaren Dr. Lisa Heiberger am Ayurveda Campus die Ausbildung in ayurvedischer Phytotherapie absolvieren durfte.
In meinen Kochkursen arbeiten wir deshalb oft mit saisonalen, regionalen Kräutern – sei es ein frisches Bärlauchpesto im Frühling oder ein selbstgemachter Löwenzahnwurzelkaffee. Ich finde es spannend, wie man die energetischen Eigenschaften dieser Kräuter ayurvedisch einordnen und sie passend zu Dosha, Jahreszeit und Konstitution kombinieren kann.
Zusätzlich habe ich im letzten Jahr eine Weiterbildung in Ernährungsmedizin abgeschlossen – eine echte Herausforderung, aber auch eine große Bereicherung, weil ich dadurch Ayurveda noch besser mit westlichem Wissen verknüpfen kann.
Und ich bin sicher: Das hört nie auf. Es gibt so viele inspirierende Themenfelder – und ich freue mich auf alles, was noch kommt.
Last but not least, beende den Satz: Ayurveda ist:
… für mich Energie & Geschmack.
Zwei Worte, die nicht nur mein Logo tragen, sondern auch meine innere Haltung widerspiegeln. Denn Ayurveda lebt für mich im Alltag – in den kleinen Dingen, im Rhythmus der Jahreszeiten, in der Art, wie wir kochen, essen, leben und fühlen.
Diese Lebendigkeit und Fülle, die der ayurvedische Lebensstil schenkt, gebe ich in meinen Kochkursen weiter – mit Freude, Tiefe und ganz viel Liebe zum Detail. Ayurveda ist das, was nährt – Körper, Geist und Seele.