Interview mit Laura Krüger aus Hamburg
Liebe Laura (www.laura-krueger.com), wie schön, heute bei Dir zu sein. Viele Leser*innen kennen Dich bereits aus einem Ernährungs-Seminar am Ayurveda Campus, aber für alle anderen, stelle Dich doch mal kurz vor, wer bist Du und was machst Du?
Ich freue mich auch sehr. Gerne stelle ich mich einmal vor. Ich habe selbst vor einigen Jahren hier am Ayurveda Campus die Ausbildung zur Ayurveda Therapeutin gemacht, wodurch sich mein Leben um 180 Grad gedreht hat. Seither arbeite ich freiberuflich als Ayurveda Coach und fest als Leitung sowie Dozentin beim Ayurveda Campus. Außerdem hatte die große Freude vergangenes Jahr drei Bücher mit einem Verlag zu verschiedenen Ayurveda Themen veröffentlichen zu dürfen.
Ursprünglich war mein Plan eine Konzernkarriere abzustreben, was mich zu meinem Master in BWL und Nachhaltigkeit brachte. Auch wenn sich dieser Plan geändert hat, haben das Studium und meine Erfahrungen mich doch sehr geprägt. Ich durfte längere Zeit im Ausland leben wie z. B. in den USA, in verschiedenen Orten in Frankreich und auch eine kurze Zeit in Irland. Ich habe gelernt mutig zu sein und über mich hinaus zu wachsen. Außerdem habe ich gelernt, zu was ich in der Lage bin, als ich Jahrgangsbeste in meinem Master geworden bin. Etwas, was ich mir niemals zugetraut hätte.
Alle Erfahrungen formen uns letztendlich zu dem was wir sind und auch wenn sich unsere Pläne ändern, können wir immer von diesen Erfahrungen profitieren.
Kurz und knapp: wie würdest Du Dich in fünf Wörtern beschreiben?
Fröhlich, empathisch, begeisterungsfähig, lösungsorientiert, offen.
Dein Interesse an Ernährung geht schon viele Jahre zurück. Weißt Du noch wie Dein Interesse damit begonnen hat uns wie sich Dein Bewusstsein für Ernährung verändert hat?
Was für eine schöne Frage. Das Interesse an Ernährung ist tatsächlich mit 15 Jahren aus dem Gedanken entstanden, dass ich dünner sein muss. Die Facetten der Ernährung und die Freude am Kochen habe ich dann kennengelernt als ich für ein Jahr mit 16 Jahren nach Amerika gegangen bin. Mein Gastvater dort war leidenschaftlicher Koch und hat sehr auf eine vollwertige Ernährung geachtet. Als meine Eltern dann zu Besuch in den USA waren, war ich mit meinem Vater in einem Buchladen und wir haben uns darüber unterhalten, was ich später mal machen möchte. Ich hatte drei Optionen im Kopf. Innenarchitektur, BWL mit dem Fokus Nachhaltigkeit und Ökotrophologie. Mein Vater sagte: „Gut, dann such dir jetzt aus jedem Bereich ein Buch aus und danach gehen wir uns dann ein Eis holen.“ Für das Studium ist es dann zwar nicht Ökotrophologie geworden, aber das Interesse für die Wissenschaft hinter der Ernährung war definitiv geweckt. Die drei Bücher habe ich heute noch.
Durch den Ayurveda habe ich dann einen viel intuitiveren Ansatz zum Essen gefunden. Für mich ergänzen sich die ayurvedische und die moderne Ernährungslehre perfekt und ich liebe es das Wissen aus beiden Welten zu verknüpfen.
Was für eine tolle Idee von deinem Vater damals! Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Kontakt mit Ayurveda? Wer oder was hat Dich dazu gebracht?
Ich hatte die Pille abgesetzte und mir ging es damit überhaupt nicht gut. Meine Stimmung war monatelang wirklich furchtbar, meine Haut hat verrückt gespielt und meine Periode ist 1,5 Jahre ausgeblieben. Leider konnten die Ärzte nichts feststellen und so habe ich mich selbst auf die Suche gemacht und bin dann auf Ayurveda gestoßen. Ich habe die Ausbildung direkt begonnen, nachdem ich das erste Mal von Ayurveda gehört habe, weil es sich intuitiv richtig angefühlt hat. Dabei habe ich gelernt, dass ich mich zwar nach den ernährungswissenschaftlichen Ansichten super ernährt habe, diese Ernährung für die Probleme, die ich hatte, aber völlig unpassend war. Demnach konnte ich mich mit den neuen Erkenntnissen aus dem Ayurveda sehr schnell wieder in Balance bringen, was ich vorher 1,5 Jahre nicht geschafft hatte. So hat sich dann nicht nur meine Gesundheit vollkommen transformiert, sondern damit tatsächlich mein ganzes Leben.
Wow, es ist immer wieder erstaunlich, was Ayurveda alles bewirken kann.
Du hast dann vor einigen Jahren Deine Ausbildung zur Ayurveda Therapeutin beim Ayurveda Campus gemacht. Was hat dir die Zeit beim Campus mitgegeben?
Das kann ich kaum in Worte fassen. Zum einen natürlich das Wissen, welches vermittelt wird, aber auch die lieben Menschen, die man trifft. Das Wunderbare am Campus ist die Leichtigkeit und Freude beim Lernen. Zudem wird das Wissen so praxisnah vermittelt, dass ich direkt alles für mich und dann auch sehr schnell für erste Klientinnen umsetzten konnte. Der Fokus von Dozenten, dem Team und natürlich von Bastian ist ganz klar das gemeinsame Wachsen. Das bedeutet Kommunikation auf Augenhöhe, das Unterstützen der Teilnehmer*innen auf verschiedenen Ebenen und auch dass wir uns am Campus, als Team immer die Option geben mit unseren Aufgaben und unseren Teilnehmer*innen zu wachsen.
Jetzt arbeitest Du fest am Ayurveda Campus und hast Dir nebenher Dein eigenes Business aufgebaut. Wieso hast Du Dich für dieses zweigleisige Modell entschieden?
Das hat sehr viele Gründe. Zum einen liebe das Miteinander mit den wundervollen Kolleg*innen und den Austausch im Team. Des Weiteren ist Bastian für mich inzwischen nicht mehr nur ein Mentor, sondern eine enge Vertrauensperson geworden. Seine Vision für den Campus und für die Teilnehmer*innen möchte ich unterstützen, wo ich nur kann. Zudem gibt diese Tätigkeit eine wunderbare Stabilität und Regelmäßigkeit in meinem Leben, obwohl ich dabei gleichzeitig sehr flexibel bin. Da es keine volle Stelle am Campus ist, kann ich parallel meiner Selbstständigkeit nachgehen. Genauso gerne wie die Arbeit am Campus, mag ich meine Arbeit im Bereich Frauengesundheit, worauf ich mich spezialisiert habe. Das Konzipieren von neuen (Online) Programmen, die 1:1 Gespräche mit meinen Klientinnen, das Schreiben von Blogbeiträgen oder Instagram Posts. Ich arbeite nicht wenig, aber die Jobs, die ich mache, sind Leidenschaft sowie Beruf für mich. Es ist es eine wunderbare Mischung.
Wie hast Du Deine ersten Kund*innen bekommen?
Ich habe sehr schnell damit begonnen über Instagram Content Marketing zu betreiben und hatte gleich am Anfang eine kleine Follower Anzahl. Nach den ersten Seminaren habe ich bereits während meiner Ausbildung zunächst kostenfreie Coachings angeboten und so hat sich alles entwickelt.
Wie erinnerst Du die Zeit Deiner Gründung, hast Du Dir Unterstützung geholt und wenn ja, welche?
Ich habe zwei Seminare bei der Handelskammer in Hamburg besucht, wo einige Basics vermittelt wurden. Erst später kam ein Steuerberater hinzu, das würde ich heute jedem direkt zu Beginn empfehlen. Ich hätte mir jede Menge Stress ersparen können. Auch für die IT habe ich mir Unterstützung geholt. Heute kann ich das Grobe selbst auf meiner Seite gestalten, habe aber noch immer meinen Ansprechpartner für IT-Fragen.
Über welche Herausforderungen bist Du während der Gründung gestoßen und wie konntest Du sie lösen?
Buchhaltung und Steuern waren tatsächlich ein großes Thema, was mich belastet hat – obwohl ich einen BWL Background habe. Daher habe ich mich auch dazu entschieden dieses Thema abzugeben. Ansonsten hat bei der Gründung zum Glück alles gut funktioniert. Was ich aber jedem/jeder gerne mitgeben möchte, der sich Selbstständig macht ist, dass man den Prozess genießen darf. Es wird Höhen und auch Tiefen geben und das eine kann ohne das andere nicht existieren.
Hast Du ein Ziel, auf das Du hinarbeitest, einen Wunsch wo Du in ein paar Jahren stehen möchtest?
Ich habe eine Vision, recht genaue Vorstellungen von meiner Zukunft und weiß auch, was ich meinen Kundinnen mitgeben möchte. Allerdings denke ich, dass wir bei allen Plänen und Zielen immer auch offen sein dürfen für das was kommt – wer weiß, was wir sonst verpassen.
Was inspiriert Dich, ganz allgemein?
Da gibt es so viel – andere Menschen, das Reisen, andere Länder und Kulturen, Podcasts, Bücher, berührende Serien, gutes Essen, Yoga, nachhaltige Marken, Lernen, Kochen, Bewegung in der Natur und noch so viel mehr.
Welche Bereiche interessieren Dich sonst noch und worin bildest Du Dich weiter?
Ich liebe das Lernen und bin daher sehr selten nicht in einer Aus- oder Weiterbildung. Das alles aufzuzählen, würde den Rahmen etwas sprengen.
Vergangenes Jahr habe ich zum Beispiel begonnen Fächer an der Uni in Schottland im Bereich Clinical Nutrition zu belegen. Ich überlege den Master dort zu absolvieren, lasse mir damit aber Zeit und genieße den Weg. Ich kann mir nämlich gut vorstellen, dass ich kommendes Jahr den Fokus eher auf eine längere Weiterbildung im Bereich Frauengesundheit lege. Da möchte ich aber noch nicht so viel verraten.
Auf was kannst Du nicht verzichten?
Reisen, meine Freunde und Familie, Flexibilität und Freiheit, leckeres Essen.
Beende den Satz: Ayurveda ist:
Eine Lebensphilosophie, die für alle Menschen unglaubliche Potenziale bereithält.
Liebe Laura, vielen lieben Dank für das schöne Interview und das Teilen von Deinem individuellen Weg in die Ayurveda Welt!