Positive gesundheitliche Wirkungen von Ayurveda-Massagen und Shirodhara (Stirnguss)
Der Stirnguss (Shirodhara) mit warmem Öl ist unter den ayurvedischen Anwendungen wohl einer der bekanntesten Therapieformen. Vor dem Stirnguss erfolgt eine ayurvedische Ganzkörpermassage (Abhyanga) mit einem warmen Öl, wodurch Körper und Geist bereits entspannt werden.
Die ayurvedische Therapie des Shirodhara wirkt auf das vegetative Nervensystem und hat hierbei eine beruhigende Wirkung. Auf den Kopf und insbesondere auf die Stirn des Patienten fließt in einem kontinuierlichen Strahl aus etwa 8 bis 10 cm Höhe erwärmtes, mit Kräutern vermischtes Öl. Hierdurch wird nach ayurvedischer Auffassung das gesamte vegetative Nervensystem beruhigt und ausgeglichen.
Anwendung findet der Shirodhara vor allem bei neurovegetativen Störungen und Stressfolgen, bei chronischen Kopfschmerzen, Gesichtslähmung, halbseitiger Lähmung, Schlaflosigkeit und Depressionen.
Kurze Beschreibung der Studie
Mit dieser Studie sollte die gesundheitsfördernde Wirksamkeit von Ayurveda-Massagen und ayurvedischen Stirngüssen überprüft werden. Die Studie wurde geführt von dem Ayurveda-Therapeuten Dr. rer. nat. Gianni Alampi. Er wollte medizinische Einsatzmöglichkeiten prüfen, um diese ayurvedische Therapie als alternative Heilmethode einzusetzen.
An der Studie nahmen 106 Personen im Alter von 26 bis 88 Jahren teil, welche mit ayurvedischen Massagen und dem Shirodhara/Stirnguss behandelt wurden. Die anschließende Befragung erfolgte am Behandlungstag, am folgenden Tag und nach mehr als zwei Tagen mittels Fragebogen über Wirkung und Wirkdauer der Massagen. Zusätzlich wurde erfasst, ob und welche anderen Therapien durch Ayurveda-Massagen ersetzt oder reduziert werden konnten und mit welchen anderen Therapieformen die Wirkung der ayurvedischen Behandlungen verglichen werden kann.
Die guten Ergebnisse sprechen für sich, denn am Behandlungstag berichten 97,2% der Teilnehmer über Entspannung und 93,3% der Probanden über eine verbesserte Beweglichkeit nach der Ayurveda-Massage. 82,6% der Personen freuten sich über einen besseren Schlaf und bei 66,2% wirkte die Therapie schmerzreduzierend. Selbst einen Tag später lagen die Werte lediglich um rund 20-30% tiefer. Zwei und mehr Tage nach der Behandlung stellten noch zwischen 17,6 und 39,4% eine gesundheitliche Wirkung der erhaltenen Ayurveda-Massage fest. Aufgrund dieser Wirkungen stieg mit zunehmender Anzahl erhaltener Ayurveda-Massagen der Anteil an Patienten, welche andere Therapien (Medikamente, Physiotherapie, Akupunktur) ersetzen bzw. reduzieren konnten, signifikant an.
Durch den Stirnguss wurde jeweils eine noch stärkere Schmerzreduktion und eine länger andauernde Verbesserung der Schlafqualität erzielt.
Die Ayurveda-Massagen und Stirngüsse zeigten also eine eindeutig positive Wirkung auf zahlreiche allgemeinmedizinische, psychiatrische und orthopädische Krankheitsbilder und ergänzen hier die Therapien und Heilmittel der Schulmedizin. Die Wirksamkeit bei speziellen Erkrankungen, wie beispielsweise Schlafstörungen, Fibromyalgie, Depression oder rheumatoide Erkrankungen sollen im Vergleich zu anderen Methoden (Pharmakotherapie bzw. Psychotherapie) in zukünftigen randomisierten Studien evaluiert werden.
- Originaltitel der Studie: Wirksamkeit von Ayurveda-Massagen und Stirnguss (Dhara) – eine Untersuchung bei 106 Personen im Alter von 26 bis 88 Jahren
- Autoren: Dr. rer. nat. Gianni Alampi
- Originalsprache: Englisch
- Veröffentlichungsdatum: April 2008
- Originalstudie: http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1863867808000097?np=y