Wie Du mit Ayurveda Dein Immunsystem stärken kannst

03.01.2022 | Ayurveda, Gesundheit, Leichtigkeit, Therapie, Vitalität, Wissen, Wohlbefinden

Mit Ayurveda Dein Immunsystem stärkenDer Magen-Darm-Trakt, also der Verdauungstrakt, umfasst alle Organe, die an Nahrungsaufnahme, dem Transport und der Verdauung beteiligt sind. Hier werden Nährstoffe aufgenommen, verarbeitet und nicht Verwertbares oder Unverdauliches wieder ausgeschieden.

Der gesamte Darmtrakt (Dünndarm und Dickdarm) hat auseinander gefaltet eine Oberfläche von 180 m² (ein halbes Fußballfeld), ist jedoch nur wenige tausendstel Millimeter dick. Damit ist der Darm, nach der Haut, das größte Organ des Menschen.

Doch nicht nur für die Nahrungsaufnahme und den Transport ist der Magen-Darm-Trakt verantwortlich, im Darm ist auch der Hauptsitz des Immunsystems.

Zur Veranschaulichung: Ein Tropfen Dickdarm-Flüssigkeit enthält mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt. Milliarden kleinster Lebewesen, überwiegend Bakterien, tummeln sich dort. Es gibt mehr als 500 verschiedene Arten von Bakterien, viele fleißige Helfer des Immunsystems. Dementsprechend lebhaft geht es dort zu.

Ist der Darm also geschwächt und somit die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, dann verliert das Immunsystem an Kraft und der Mensch ist anfälliger für Krankheiten.

Die Doshas im Magen-Darm-Trakt

Werfen wir einen Blick auf den Verdauungsvorgang aus ayurvedischer Sicht: im Mund werden Nahrungsmittel mechanisch zerkleinert, mit Speichel vermischt und heruntergeschluckt. Dann wandert der Speisebrei durch die Speiseröhre in den Magen, wo er angesäuert wird. Dieser Prozess dient der Abtötung von Bakterien, sowie der Vorbereitung der Nahrung für den Weitertransport in den Magen. Der Magen ist der Hauptsitz des Kapha-Doshas. Die Magenwand gibt einen stabilen Schutz für die darin entstehenden Prozesse.

Nach dem Magen geht es dann über den Zwölffingerdarm Richtung Dünndarm. Hier befindet sich der Hauptsitz des Pitta-Doshas und somit auch das zentrale Verdauungsfeuer. Im Dünndarm, welcher acht bis zehn Meter lang ist, werden die wichtigsten Nährstoffe aufgespalten und über die Darmwand aufgenommen: Zucker, Aminosäuren (aufgespaltene Proteine), Fette, Vitamine und ein Großteil des Wassers.

Nach wenigen Stunden geht die aufgespaltene Nahrung in den Dickdarm. Hier befindet sich der Hauptsitz des Vata-Doshas. Was sich auch dadurch erklärt, dass hier der letzte Rest Flüssigkeit absorbiert wird, die Substanz also „getrocknet“ wird und die Ballaststoffe, Abfallprodukte und ggf. Toxine von Darmbakterien vergoren werden. Ein Festmahl für die Bakterien. Alles, was danach übrigbleibt, wird ausgeschieden.

Der Verdauungsprozess ein komplexes System, welches durch langanhaltende, schlechte Angewohnheiten aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Als traditionelles, ganzheitliches Heilverfahren gilt die ayurvedische Medizin vor allem zur Vorbeugung von Krankheiten und dabei spielt die Verdauung eine sehr wichtige Rolle.

Wie Krankheiten nach ayurvedischer Lehre entstehen

Im Ayurveda werden Krankheiten als Disharmonie des inneren Gleichgewichts definiert. Das bedeutet, wenn der natürliche Gesundheits-Zustand (Prakriti) mit einem krankmachenden Element in Berührung kommt, z. B. unausgewogener Nahrung wie zu viel schlechte Fette, zu viel Zucker etc., dann gerät das Dosha-Gefüge aus dem Gleichgewicht und verändert die innere Grundkonstitution (Vikriti). Über kurz oder länger können dann Beschwerden und Krankheiten entstehen, die sich sowohl auf der psychischen als auch auf der physischen Ebene abzeichnen können.

Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, bzw. erst gar nicht entgleiten zu lassen, ist die effektivste Gesundheitsprävention ein gesunder und ausgeglichener Lebensstil. Dazu gehören neben einem gesunden Schlaf, eine funktionierende Verdauung und ausreichend Bewegung. Ayurvedische Reinigungstage tragen außerdem zu einer Stärkung des Immunsystems bei.

Entspannung und Schlaf als tägliche Energiequelle

Der größte Feind des Immunsystems ist Stress, falsche Ernährung, seelische Belastung oder verschiedene Vorerkrankungen. Das alles kann zu Unruhezuständen, oder zu wenig Entspannung führen. Daher ist es umso wichtiger, dass wir Ruhepausen in unserer Alltagshektik finden und dazu gehört insbesondere ein guter Schlaf, denn dieser stellt unsere Lebensenergie wieder her, fördert Heilungsprozesse, lässt unsere Tageserlebnisse verarbeiten, wichtige Hormone werden nachts gebildet, wie z. B. das Wachstumshormon, welches im Endeffekt auch das Immunsystem fördert. Wird die Schlafqualität verringert, wirkt sich das auch entsprechend auf den Hormonspiegel aus. Das Schlafbedürfnis unterscheidet sich individuell von Mensch zu Mensch, doch auf täglich mindestens 7 Stunden Schlaf sollte jeder kommen.

Die richtige Ernährung für eine gesunde Verdauung

Gute Lebensmittel haben die Aufgabe, unseren Körper mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen, die uns letztendlich Energie liefern.

Dabei setzt die ayurvedische Ernährungsweise vor allem auf Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte sowie Getreide. Fleisch und Milchprodukte sind im Ayurveda kein Tabu, es wird allerdings dazu geraten, nur wenig davon zu verspeisen, da es schwieriger ist, diese zu verdauen. Sie können bei übermäßigem Verzehr den Verdauungstrakt überfordern.

Frische und naturbelassene Lebensmittel beinhalten die meisten Vitamine und Mineralstoffe. Daher wird von verarbeiteten Lebensmitteln abgeraten. Da dies im Alltag schwierig umzusetzen ist, ist es ratsam, zumindest eine Mahlzeit am Tag frisch zuzubereiten.

Rohkost wird man in der ayurvedischen Küche eher weniger finden. Denn: warme und gekochte Speisen sind leichter verdaulich als rohe und kalte Nahrungsmittel. Aber auch hier darf individuell angepasst und geschaut werden.

Ansonsten gehören auf einen ausgewogenen Speiseplan gute Öle und Fette, wie z. B. Mandelöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl, Olivenöl, Sesamöl. Aber auch eine Handvoll Nüsse und Samen pro Tag sollten nicht fehlen. Zum Beispiel Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, Cashewkerne, Mandeln, Walnüsse, Paranüsse.

Kräuter und Gewürze wie Ingwer, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma sind außerdem gute Verdauungshelfer.

Die Flüssigkeitszufuhr ist zudem ein wichtiger Faktor. Manche Menschen brauchen etwas mehr, manche weniger. Eine gute Richtlinie sind 2 Liter am Tag. Je nach Konstitution können Getränke zimmertemperiert bis sehr warm getrunken werden.

Wie tägliche Routinen stabilisierend wirken können

Eine Morgenroutine kann vitalisierend wirken und Energie für den ganzen Tag geben. Eine ideale ayurvedische Morgenroutine beginnt mit dem Ölziehen. Um Körper und Geist in Einklang zu bringen und den Stoffwechsel anzukurbeln, eignen sich sanfte Yoga-Übungen. Auch eine morgendliche Bürstenmassage mit anschließender Ölmassage mit warmem Sesamöl können vitalisierend wirken. Natürlich sollte ein Glas heißes Wasser auf nüchternen Magen nicht fehlen. Ein warmes Frühstück ist im Ayurveda ebenso nicht wegzudenken. Es nährt und wärmt den Körper gleich schon am Morgen.

Als Abendroutine können Meditation oder Entspannungsübungen helfen, sowie eine Routine um das Erlebte am Tag zu reflektieren, wie z. B. das Tagebuchschreiben. Auch ein Dankbarkeitstagebuch kann eine schöne Routine sein, um mit dem Fokus auf das positiv Erlebte in einen ruhigen Schlaf zu gehen.

Besonders schön für die Abendroutine ist eine goldene Milch mit Ashwagandha. Ashwagandha hat viele Wirkungen, unter anderem senkt sie den Cortisolspiegel, lindert Stress und Angstzustände.

Wie sich Bewegung auf Dein Immunsystem auswirkt

Nicht nur in der indischen–, sondern auch in der westlichen Medizin ist bekannt, dass regelmäßige Bewegung dabei hilft, die Verdauung zu fördern, den Schlaf zu verbessern und natürlich auch das Immunsystem zu stärken.

Dabei muss es nicht gleich ein Marathon sein: vielmehr geht es um tägliche, moderate Bewegung wie z. B. schnelles Gehen, leichtes Joggen, Schwimmen, Yoga, Pilates etc.

Aus ayurvedischer Sicht ist es wichtig, dass Du Dich beim Sport nicht völlig verausgabst und Deine Energiereserven ausschöpfst, denn dabei können auch wichtige Vitaminspeicher angegriffen werden. Es geht darum, dass Dein Körper in Schwung kommt, der Stoffwechsel angeregt wird und Du Dich danach belebt und nicht völlig erschöpft fühlst.

Besonders Yoga wird im Ayurveda als Bewegung empfohlen.

Wie regelmäßige Entgiftung für mehr Vitalität führt

Ayurvedische Entgiftung klappt besonders gut, da sie in den Alltag integrierbar ist und die ayurvedischen Reinigungspraktiken mit Gewürzen wie Ingwer, Kreuzkümmel oder Koriander die Verdauung fördern, anstatt sie zu schwächen. Denn beim Entgiftungsprozess wird darauf Wert gelegt, dass das Agni stets am Laufen bleibt.

Bei einer ayurvedischen Reinigungskur wird der Stoffwechsel angekurbelt, das Immunsystem gestärkt, was für generell mehr Wohlbefinden gesorgt, sodass wir uns auch im Kopf klarer und frischer fühlen.

Bei diesem sanften Entgiftungsprozess kann von drei Phasen gesprochen werden: die Abbautage, die Entgiftungstage und Aufbautage.

Während der Abbautage geht es darum, den Körper langsam auf die Reinigungskur vorzubereiten. Die Entgiftungstage reinigen den Körper von Stoffwechselzwischenprodukten und die Aufbautage gewöhnen den Körper wieder langsam an normales Essen. Hier erfährst Du wie Du eine ayurvedische Entgiftung durchführen kannst.

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